31 di helmut schwarzl ist seit 2006 Geschäftsführer bei der Geberit produktions Gmbh co kG einem unternehmen der weltweit tätigen Geberit Gruppe die in europa marktführer für sani tärprodukte ist im interview spricht er über neue technologien wie künstl iche intel l igenz oder 5G und über die möglichkeiten chancen und risiken die sie unternehmen bringen können n a c h G eF r a G t robotik automatisierung und ki sind in aller munde in welchen bereichen setzt Geberit auf neue technologien Die automatisierung vor allem unter Einbeziehung der robotik ist für uns ein entscheidender Erfolgsfaktor Gerade bei den Hauptläuferprodukten führt daran kein Weg vorbei da wir sonst in Österreich nicht wettbewerbsfähig wären In den letzten zehn Jahren haben wir im rahmen der automa tisierung rund 25 roboter installiert und das entsprechende Know how aufgebaut Seit einiger Zeit beschäftigen wir uns auch mit kollaborierenden robotern für repetitive tätigkeiten und mit digitalen assistenzsystemen für den rüstprozess Im Bereich der KI sehen wir für uns in naher Zukunft erste ansatzpunkte in der innerbetrieblichen logistik konkret durch intelligente fahrerlose transportsysteme FtS der nächste große trend ist 5G wo sehen sie chancen und einsatzmöglichkeiten in der industrie Die hohe übertragungsrate des 5G netzes bietet unter ande rem Chancen für eine wirksame Vernetzung von Maschinen und Prozessen M2M in der Produktion Durch die Echtzeit übertragung von Daten kann künftig die Produktion flexibler und effizienter gestaltet werden Sie ermöglicht außerdem ein rasches reagieren auf Maschinenzustände wodurch die zustandsorientierte Instandhaltung forciert und die Stabilität der Prozesse verbessert werden kann Für anwendungen im Bereich der augmented reality wird die 5G technologie ebenfalls einen Innovationssprung ermöglichen Hier erwarte ich mir künftig interessante anwendungen einerseits für das Prozessdesign und die Simulation und andererseits durch praxistaugliche assistenz systeme eine Unterstützung in der laufenden Produktion warum denken sie ist die hemmschwelle in manchen un ternehmen so groß in neue innovationen zu investieren was müsste getan werden um diese hürden zu beseitigen Viele Unternehmen haben weder die personellen noch die finan ziellen ressourcen um als frontrunner in neue technologien zu investieren Österreich ist stark geprägt von mittelständischen Unternehmen und da gibt es mitunter auch Berührungsängste hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen Grundsätzlich braucht es praxistaugliche lösungen die sich auch wirtschaftlich darstellen lassen um letztlich die Hürde zu neh men Hier beißt sich allerdings sprichwörtlich die Katze in den Schwanz weil natürlich die Forschungseinrichtungen Partner unternehmen benötigen um die Praxistauglichkeit von Innovati onen zu erproben Der Weg über geförderte Forschungsprojekte ist zweifellos der richtige allerdings muss der administrative auf wand reduziert werden Und vielleicht braucht es in Österreich auch noch stärker den Mut zum Scheitern was möchten sie uns zum thema technologie sonst noch mitteilen Wer aufhört besser zu werden hört auf gut zu sein Diese aussage stammt nicht von mir trifft in der heutigen Zeit in der der tech nologische Wandel so schnell verläuft wie nie zuvor in besonderem Maße zu Gerade in einem Hochlohnland wie Österreich müssen wir uns den neuen technologien stellen augen zu und durch wird nicht funktionieren Insofern braucht es noch eine stärkere Vernetzung von Forschung und Wirtschaft und besonders die politische Einsicht dass gerade in diesem Bereich die größten Chancen für unser land bestehen Man sieht es alleine bei Fha wie schwierig es ist eine Ba sisfinanzierung durch die öffentliche Hand auf die Beine zu stellen

Vorschau Jahresbericht 2019 Seite 31
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