22 Shutterstock EFFIZIEnZ DUrCH PrODUKtIOnS GlättUnG In der nachfrage der meisten industriell hergestellten Produkte kommt es zu Schwankungen die mit ihren oft ausgeprägten Verlaufsspitzen eine große Herausforderung für produzierende Unternehmen darstellen Maschinenkapazitäten müssen eben so wie personelle ressourcen oft darauf ausgerichtet werden auch in Spitzenzeiten alles rechtzeitig zu produzieren Die teure Schattenseite dieser Planung sind jedoch stillstehende Maschinen zu Zeiten geringerer nachfrage Ebenfalls Kosten verursacht der hohe Energieverbrauch der dadurch zustande kommt dass Energieeffizienz bisher nicht als Stellgröße in die Produktionsplanung mit einfließt Hier will das Forschungsprojekt aSPeCt unter der leitung von thomas Sobottka und Felix Kamhuber abhilfe schaffen Das team will die Funktionalität der ErP und MES Systeme so er weitern dass nicht nur die üblichen Stellgrößen wie z B ter mintreue oder Kapazitäts und Bestandsauslastung sondern gleichzeitig auch die Energieeffizienz ausdrücklich optimiert werden Im Vorläuferprojekt BaMa kurz für Balanced Manu facturing wurde eine solche auf mehreren Zielsetzungen ba sierende Optimierung entwickelt die eine kurzfristige Planung für einen Zeithorizont von bis zu sieben tagen ermöglicht nun übertragen die Forscherinnen und Forscher die erfolg reichen Konzepte auf auf Zeitskalen von Wochen bis hin zu einem Jahr aSPeCt zielt darauf ab langfristige Schwankungen auszugleichen und Personal Kapazitäts und ressourcenpla nung über diese Zeit gleichmäßig zu gestalten Die Optimierung basiert auf Biointelligenz Das Verfahren findet die bestmögliche Planung durch das nachahmen von Prozessen aus der natürli chen Evolution Viele Optionen werden verglichen und die beste lösung setzt sich durch ähnlich wie sich lebewesen durch Evolution bestmöglich an ihren lebensraum anpassen Puffer statt Spitze Um auslastungs Spitzen zu vermeiden muss das Produkti onsvolumen entsprechend verschoben aufgeteilt oder die Prozessdauern verändert werden Je nach der zu produzie renden Ware lassen sich auch weitere Maßnahmen ergreifen wie das kundenanonyme Produzieren auf Vorrat bei geringer auslastung oder das anfertigen von Zwischenstufen die auf lager gelegt und später zu verschiedenen Verkaufsartikeln weiterverarbeitet werden Der Schlüssel sind flexible Stellen im Produktionsprozess die als Puffer dienen Wird die Optimierungsrechnung gleich in die lager oder Werksplanung integriert so können Pufferzonen von vornherein an der Idealposition mit eingeplant werden Dieses Vorgehen konnte bei einem der anwendungspartner im Projekt angewendet werden und kann so die Forscher schnell Einsparungen in Millionenhöhe durch geringeren Kapa zitätsbedarf an technologisch aufwändiger Produktionstechnik und geringere operative Kosten bedeuten Das aus dem Projekt resultierende Vorgehen und die der Planungsoptimierung zugrunde liegende Methode lässt sich auf fast alle Produktions Branchen anwenden In aSPeCt sind drei anwendungsunternehmen beteiligt von der Produktion von Gussteilen über Kunststroffprodukte bis zu lebensmitteln über den Implementierungspartner automationX konnte die Methode in Demonstratoren für die Unternehmen umgesetzt und getestet werden Die Forschungspartner im Projekt aSPeCt insbesondere die automation Systems Group am Institut für rechnergestützte au tomation der tU Wien und das Institut für Energietechnik und das Forschungsprojekt aspect wil l langfristige schwankungen in der produktion durch eine vorausschauende planungsmethodik ausgleichen spitzen sollen geglättet und gleichzeitig die energieeffizienz als stel lgröße in die produktionsplanung miteinbezogen werden so könnte es in zukunft auch für kmu möglich werden f lexibel energie zu beschaffen stromkosten zu sparen und die energiewende zu unterstützen

Vorschau Jahresbericht 2019 Seite 22
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