41E d i t o r i a l Versteckt in irgendeinem Ordner findet er sich meist noch auch bei alten Gebäuden ein Grundrissplan Doch wer könnte nach etlichen Jahren noch sagen wann welche Reparatur durchgeführt wurde welchen Dämmwert die damals eingebauten Fenster haben und wo die Elektroleitungen verlaufen Vor allem dann wenn es sich um öffentliche und damit große Gebäude handelt Abhilfe schaffen soll das Building Information Modeling BIM was übersetzt so viel wie Gebäudedatenmodellierung heißt Mit BIM erfasst man alle relevanten Informationen digital und integriert sie in ein Datenmodell das über eine reine dreidimensionale Geometrierepräsentation hinausgeht Vorteile bringt dies nicht nur in der Bauphase Vielmehr liegt die Vision darin den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes abzubilden angefangen bei Planung und Konstruktion über die Verwaltung des Gebäudes bis hin zum Abriss Zunehmend wichtiger werden hierbei auch semantische Informationen Das Modell zeigt nicht nur die geometrische Form also eine Art dreidimensionalen Grundriss sondern gibt auch die Zusatzinformation an ob es sich um eine Wand eine Wasserleitung oder um ein Stromkabel handelt Auch über die verbauten Materia lien gibt das Gebäudemodell Auskunft Relevante Informationen identifizieren Allerdings gibt es einen kleinen Wermutstropfen Diese Gebäu demodelle sind riesige Datenbanken und als solche naturgemäß schwer zu überblicken Möchte man beispielsweise einen Energieausweis erstellen bedeutet das die relevanten Daten in mühseliger Handarbeit auszusortieren Künftig ist das nicht mehr nötig Forscher der Fraunhofer Austria Research GmbH in Graz haben eine Software entwickelt die diese Fleißarbeit übernimmt Unser Tool GINGER sucht aus dem Datenberg exakt diejenigen In formationen heraus die man für eine bestimmte Aufgabenstellung braucht etwa für den Energieausweis erläutert Dipl Ing Ulrich Krispel Wissenschaftler der Fraunhofer Austria Research GmbH Damit dies automatisch funktioniert müssen die Gebäudemodelle in einer notwendigen digitalen qualität vorliegen Denn auch wenn die Modelle schon als BIM Modell vorhanden sind sind nicht zwingend alle geometrischen und semantischen Zusammenhänge so abgebildet dass sie von den Computern verstanden und automatisch ausgewertet werden können GINGER überarbeitet die digitalen Gebäudemodelle um dies zu ermöglichen Gebäudedaten langfristig speichern Während digitale Dokumente theoretisch Ewigkeiten überdauern können kann es schwierig sein ihre Informationen nach Jahrzehn ten auszulesen da sich Datenformate im Laufe der Zeit verändern Im Projekt DURAARK kurz für Durable Architectural Knowledge haben die Forscher von Fraunhofer Austria daher gemeinsam mit internationalen Partnern eine spezielle Software entwickelt Sie verwaltet konsistente und zuverlässige Metadaten Diese Grundr isspläne E lektrole i tungen Dämmwer te der Fenster bei e inem großen Gebäudekomplex fä l l t e ine Unmen ge an Daten an I m Bui lding I nformation M odel ing möchte man diese zusammenfassen und sammeln und z war über das gesamte Gebäudeleben Die Forscher von Fraunhofer Austr ia holen diese Vis ion mit ihren Technologien e in Stück weiter in die Realt i tät ANSPRECHPARTNER DR VOLKER SE T TGAST B U I L D I N G I N F O R M AT I O N M O D E L I N G

Vorschau Fraunhofer Austria Jahresbericht 2015/16 Seite 43
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