E d i t o r i a l 09 Wenn Mensch und Maschine zusammenarbeiten Trotz zahlreicher Vorteile die Maschinen Unternehmen bringen behält der Mensch seine zentrale Rolle in der Arbeitswelt der Zukunft Kognitive Fähigkeiten und Flexibilität zeichnen ihn aus Die Stärken von Mensch als auch von Maschine werden in Cyber Physischen Montagesystemen CPMS genutzt Hier werden Softwarekomponenten mit mechanischen und elektronischen Teilen verknüpft die sich beispielsweise über ein lokales Netzwerk untereinander austauschen Sie sind mit modernsten IKT Lösungen und Automatisierungstechniken ausgestattet und unterstützen Mitarbeiter je nach Bedürfnis individuell In Zeiten zunehmender Variantenvielfalt und Produkt und Prozesskomplexität in der Montage lösen beispielsweise Werkerassistenzsysteme die vorherr schenden Arbeitsanweisungen in Papierform ab Sie stellen dem Werker die richtigen Informationen am richtigen Ort zur richtigen Zeit und in der richtigen qualität zur Verfügung Die Informationen werden etwa über Tablets Monitore oder Datenbrillen angezeigt Grundlage für die bereitgestellten Informationen sind verschie denste Daten Diese werden beispielsweise durch Simulation in kürzester Zeit verarbeitet und bewertet Das Ergebnis wird dem Werker zur Entscheidungsunterstützung rückgemeldet Einarbei tungs Orientierungs und Suchzeiten werden durch den Einsatz von Werkerassistenzsystemen verkürzt sowie qualitätsfehler und Stresssituationen reduziert Mitarbeiter erhalten nicht nur reine Anweisungen zu Arbeits schritten sondern situative und kontextgerechte Informationen Auch Interaktionen sind möglich Führt der Werker eigenständige Änderungen bspw an der geplanten Montagereihenfolge durch erhält er über das Werkerassistenzsystem sofort Rückmeldung zu den Konsequenzen für die vor und nachgelagerten Bereiche So wird die Flexibilität von Montagesystemen bedeutend gesteigert Unternehmen stehen Unmengen an Daten zur Verfügung sowohl aus eigenen als auch aus fremden quellen Inzwischen können zahlreiche Daten auch in Echtzeit erfasst werden Aktuelle technische Lösungen erlauben es Unternehmen nun diese Daten intelligent miteinander zu verknüpfen und daraus relevante Informationen zu generieren Diese werden künftig nicht nur abteilungs sondern auch unternehmensübergreifend verwertet So können beispielsweise die Auswirkungen einer Veränderung in einem Produktionsprogramm auf die komplette Produktions und Logistikkette aufgezeigt werden Unternehmen erhalten in Echtzeit Rückmeldung und somit Unterstützung bei schnellen Entschei dungen trotz komplexer Sachverhalte Der richtige Umgang mit Daten bringt einen bedeutenden Zusatznutzen für Unternehmen Ein möglicher Profiteur der Datenverknüpfung ist die moderne Instandhaltung Ziel ist eine hohe Anlagenverfügbarkeit und opti male Produktqualität bei gleichzeitig minimalen Aufwendungen Durch Analyse verschiedenster Daten soll beispielsweise vorherge sagt werden wann eine Anlage ausfallen wird Echtzeit Monitoring erlaubt es bereits während der Produktion Maschinenausfälle zu prognostizieren und zum Beispiel mit proaktiven Ersatzteillieferun gen just in time frühzeitig zu reagieren Auch die Umwelt profitiert Die zur Verfügung stehenden Daten erlauben es nicht nur einzelne Prozesse und Linien optimal zu betreiben sondern die ganze Fabrik effizienter zu gestalten So werden in der Planung und Steuerung von Fertigungsprozessen nicht mehr nur ökonomische und logistische Aspekte betrachtet sondern zunehmend auch die ökologie Energieintensive Prozesse können so beispielsweise bevorzugt in Zeiten günstiger Rahmenbedingungen Nachtstrom hohe Solar Wind Energieverfügbarkeit oder günstige Außentem peraturen ausgeführt werden ANSPRECHPARTNER DIPL ING PE TER SCHIEDER D A T E N S I N D D A S ö L D E R Z U K U N F T

Vorschau Fraunhofer Austria Jahresbericht 2015/16 Seite 11
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